Aktuelles aus dem Rathaus
von Berthold Gallinat
Großer Aufwand für Hygiene-Maßnahmen und mehrere Corona-Kontrollen kennzeichneten den Liftbetrieb am Seibelseckle im vergangenen Winter. Trotzdem lief der Skilift 2021 an 104 Tagen, während 2020 nur 27 Betriebstage erreicht wurden. So berichtete Verwaltungsratsvorsitzender Markus Huber am Freitagabend auf der Mitgliederversammlung der Waldgenossenschaft Seebach in der Mummelseehalle. Einnahmen und Ausgaben gegeneinander aufgerechnet erbrachte der Liftbetrieb einen Überschuss von 11361 Euro, an die Waldgenossenschaft wurde eine Pacht von 102250 Euro überwiesen. Der positive Abschluss tue gut, so Huber, da beim Skilift so umfangreiche Reparaturen an Steuerung, Getriebe und Motor anfielen, dass man sich entschlossen habe, die gesamte Talstation zu erneuern. Er hoffe, dass die notwendigen Bauteile zur Wiedereinrichtung des Lifts in den nächsten Tagen einträfen, damit der Skilift bis Ende November, Anfang Dezember wieder betriebsfähig sei. Hilfreich wäre, wenn man 2022 noch ein paar Betriebstage erreichte. Auch Hubers Bericht zum Forstwirtschaftsjahr 2021 zog eine positive Bilanz, zur aktuellen Situation teilte er mit: „Im Moment schlagen wir einen Hieb, obwohl sich eigentlich wegen der sehr angespannten Lage auf dem Holzmarkt ein Einschlag kaum lohen. Aber gar nichts einzuschlagen wäre wiederum nicht im Sinn der Forstwirtschaft.“
Die stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Christa Schneider ging in ihrem Bericht auf die Einnahmen aus Berghotel und Grindehütte und weiteren Geschäftsfeldern ein und bilanzierte für die beiden Leuchttürme der Waldgenossenschaft im Jahr 2021 Wenigereinnahmen von 30000 Euro und 10000 Euro im Vergleich zu 2020, was sie mit den langen Schließungsperioden wegen Corona begründete. Als größte Ausgabe nannte sie die Bedienung der Darlehen mit rund 365000 Euro. Steuerberater Joachim Kasper und Kassier Viktor Bürk gaben die Kassenberichte. Joachim Kasper bestätigte eine einwandfreie Finanzbuchführung und Belegsammlung und teilte mit, dass die Bankverbindlichkeiten von 3,38 Mio. Euro. auf 3,1 Mio. Euro reduziert werden konnten. Kassier Viktor Bürk bilanzierte einen positiven Kassenstand bei Darlehensverpflichtungen von 2,9 Mio. Euro. Bürgermeister Reinhard Schmälzle sprach ein Grußwort, seinem Antrag auf Entlastung des Verwaltungsrats entsprach die Versammlung einstimmig.
Als nächste Investitionen kündigte Markus Huber neben den Investitionen in den Skilift die Fertigstellung des Parkplatzes unterhalb des Berghotels an, was aber derzeit nicht so leicht sei, weil die noch notwendigen 2000 Kubikmeter Auffüllmaterial für den Eingangsbereich des Parkplatzes derzeit schwer zu bekommen seien. Für den Parkplatz Seibelseckle kündigte er per elektrischer Schranke eine Parkplatzorganisation an, so dass diejenigen, die den Skilift benutzen, eine Parkmöglichkeit erhalten. „Darüber hinaus ist sehr ärgerlich, was auf dem Parkplatz an Treffen abgeht“, berichtete Markus Huber, „und im Winter haben wir sogar mitbekommen, dass mit Fahrzeugen wie Quads auf Skipiste und Loipe gefahren wurde.“ Als letzten Punkt sprach Markus Huber den Einstieg der Waldgenossenschaft in Windkraftanlagen an und wollte von der Versammlung ein Meinungsbild erfahren. Das war gespalten, mehrere Mitglieder äußerten, es fehlten ihnen die sachlichen Informationen. Bürgermeister Reinhard Schmälzle äußerte sich skeptisch zu einer möglichen Realisierung, was er an der Entwicklung in den vergangenen 25 bis 30 Jahren sowie am Konflikt mit den Schutzgebieten und touristischen Interessen begründete.